(deutsche Seite)

AUTOREN-INTERVIEW mit KATRIN HECKER von LANDFREUDE

 

“Nehmt eure Kinder an die Hand und geht raus in die Natur”

Veröffentlicht am von Landfreude

 

Ulmer Autorin Katrin Hecker mit einer Dohle. Foto: Katrin Hecker

Ulmer Autorin Katrin Hecker mit einer Dohle. Foto: Frank Hecker

Autoren haben einen beson­deren Blick auf Ihr Thema und Buch, den vor allem Leser inter­essieren. Deswe­gen inter­viewen wir vom Ulmer Ver­lag unsere Autoren in der Reihe Autoren­in­ter­view. Weiter geht es mit unser Autorin Katrin Hecker, die gemein­sam mit ihrem Mann Frank Hecker bei uns im Ver­lag eine wun­der­schöne Natur­führerreihe für Kinder veröf­fentlicht hat.

Kön­nten Sie sich und Ihr Buch „Tiere und ihre Spuren. ent­decken und erforschen“ bitte kurz vorstellen?

In diesem 5. Band der Reihe „Natur­führer für Kinder“ kön­nen Kinder die wichtig­sten heimis­chen Säugetiere, Eidech­sen und Schlangen mit­samt vie­len Spuren, Wohn­bauten und typ­is­chen Ver­hal­tensweisen ken­nen­ler­nen. Wo wohnt der Dachs? Warum boxen Hasen? Warum bleibt das Rehkitz allein? Wie jagt die Fle­d­er­maus in vol­lkommener Dunkel­heit? Und wer hin­ter­lässt eine Per­len­kette im Schnee? In der Natur­w­erk­statt gibt’s dazu eine tolle Anleitung, wie man mit Gipsab­drücken Tier­spuren dauer­haft sam­meln kann.

Wie ent­deck­ten Sie Ihre Naturleidenschaft?

Über das Rum­stöbern in der Natur – wo immer etwas Über­raschen­des zum Vorschein kam.

Wie sind Sie dazu gekom­men, zu schreiben?

Ich liebe jede Form von Sprache als Kom­mu­nika­tion­s­mit­tel – ver­bal und non­ver­bal — und habe schon als Kind lei­den­schaftlich gern gele­sen und selbst geschrieben, das fing mit einem Tage­buch an …So war es eine schwierige Entschei­dung, als es um die Wahl des Studi­ums ging: Sprachen oder Biolo­gie? Heute kann ich als Autorin biol­o­gis­cher The­men bei­des miteinan­der verbinden und darüber bin ich sehr glück­lich und unendlich dankbar!

Frank Hecker schreibt zusammen mit seiner Frau Naturführer für Kinder im Ulmer Verlag. Foto: Frank Hecker

Frank Hecker schreibt zusam­men mit seiner Frau Natur­führer für Kinder im Ulmer Ver­lag. Foto: Katrin Hecker

„Tiere und ihre Spuren. ent­decken und erforschen“ ist ein Buch einer speziell für Kinder konzip­ierten Natur­buchreihe im Ulmer Ver­lag. Wie kamen Sie auf die Idee dieser Buchreihe?

Unsere eige­nen Kinder und die Kinder eines Grund­schul­pro­jekts zum Thema „Schmetter­lings­garten“ und „Teich­bau“, das wir hier vor Ort ini­ti­iert und durchge­führt haben, brachten uns auf die Idee. Die gängi­gen Kinderbes­tim­mungs­bücher liefer­ten ihnen nicht genug an Arten­vielfalt und zu wenig Infor­ma­tion, auch woll­ten sie „echte“ Fotos. Die „Erwach­se­nen­bücher“ waren zwar begehrt wegen der Arten­fülle und Fotos, waren aber zu text­lastig, schwierig und es fehlten Detailze­ich­nun­gen. Wir haben ein­fach ver­sucht, diese Lücke zu schließen.

Wie lange dauert es eigentlich von der Idee zu einem Buch bis zum fer­ti­gen Exemplar?

Das ist von Pro­jekt zu Pro­jekt sehr unter­schiedlich und lässt sich pauschal schwierig beant­worten.  Ich würde sagen zwis­chen 1 und 3 Jahren.

Gibt es etwas, dass Sie an dieser Stelle gerne den Lesern sagen wür­den? / Was liegt Ihnen bei Ihrem Thema beson­ders am Herzen?

Ob mit oder ohne Buch: Nehmt eure Kinder an die Hand und geht raus in die Natur, es gibt nichts Großar­tigeres mit Kindern zu tun. Lasst sie in der Matsche patschen, über Baum­stämme krax­eln, bar­fuß im kalten Früh­lingswasser kreis­chen, an duf­ten­den Blüm­chen schnup­pern, kribbe­lige Käfer auf ihren Hän­den spüren und lauscht mit ihnen im kitzel­nden Gras liegend dem Zir­pen der Heupferde…der Rest kommt von selbst. Das ist alles.

Haben Sie noch andere Hob­bys / Inter­essen? Welche?

Ich liebe Tiere. So ziehen wir regelmäßig ver­waiste Wildtiere groß – bei uns im Haus sind schon manch ein Rehkitz, Marder, Fuchs, Eich­hörnchen, Waschbär, viele Vögel und sogar schon 2 Wild­schweine groß gewor­den. Außer­dem haben wir selbst noch Kan­inchen und Hüh­ner, die in großen Außenge­he­gen mit Offen­ställen leben, einen liebenswerten Hüte­hund und 3 Ponys, mit denen ich nach Nat­ural Horse­man­ship kom­mu­niziere. Und hier schließt sich für mich der Kreis zum Schreiben und zur Biolo­gie: Auch mit meinen Tieren möchte ich kom­mu­nizieren. Das erfolgt laut­los, es ist mehr eine Gebär­den­sprache, und es ist unbeschreib­lich glück­brin­gend  zu ent­decken, wie so tat­säch­lich eine tiefe Part­ner­schaft zu einem art­frem­den Lebe­we­sen wach­sen kann. So erlaubt mir mein Pony, ohne Sat­tel und Zaumzeug mit ihm frei über die Wiesen zu galop­pieren und meine Hüh­n­er­schar im Garten kommt, wenn sie mich sieht, gern gack­ernd zu mir. Das ist für mich der schön­ste Beweis, auf dem richti­gen Pfad zu sein.

Was wün­schen Sie sich für die Zukunft?

Dass ich den Men­schen mehr über diese Art mit Kindern und Tieren acht­sam umzuge­hen und zu kom­mu­nizieren ver­mit­teln darf.

Her­zlichen Dank für das Inter­view, Frau Hecker!

Comments are closed.